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Wien, Lemberg, Tel Aviv - Efraim, mein Vater - war ruhig und liebevoll, empfindsam und intelligent. Einfach ein wunderbarer und erstaunlicher Mensch. Zusammen mit seinem Vater, meinem Großvater „Israel“ zog die ganze Familie nach dem ersten Weltkrieg aus der großen Stadt Wien zurück in die kleine Stadt Sokal in Polen.
Mein Vater erzählte mir: „Sokal, ist ein kleines polnisches Kaff, und ich bin froh, dass ich nach Lemberg zum Studieren gegangen bin. Lemberg ist zwar nicht Wien, aber wenigstens tragen sie dort Schuhe.“ Efraim legte nicht nur Wert auf gute Schuhe, sondern auch auf gute Kleidung. Elegant gekleidet, bewegte er sich in Lemberg, Wien, Berlin und Tel Aviv. Nicht umsonst ist die Bezeichnung für deutschsprachige Juden in Israel: Jecken, das Israelis von dem Wort „Jacket“ ableiten. Juden, die auch in der brütenden Hitze von Tel Aviv in Anzügen am Strand spazieren gingen. In Iwrit ist es auch ein Akronym für „Jehudi Kasche Hawana -Begriffsstutzig.“
Mein Vater war einer von diesen begriffsstutzigen Juden und ich folgte ihm, als ich 2007 nach Israel einwanderte.

Recherche, Drehbuch und Fotos für einen 90min. Dokumentarfilm.